Problemstellung

1.

Das Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung (Borchert-Kommission) empfiehlt den Umbau der Schweinehaltung, so das alle Schweine Kontakt zum Außenklima haben. Die Afrikanische Schweinepest (ASP) kann sowohl durch direkten Kontakt der HausSchweine mit den Wild-Schweinen, als auch indirekt durch Menschen (z.B. Fütterung) oder andere Tiere (z.B. Vögel) übertragen werden. Daher müssen Haus-Schweine im ASP- Gebiet im Stall gehalten werden. Sollte die ASP also in ein Gebiet einziehen, in dem ein „Borchert-Stall“ steht, müsste in diesem Außenklima-Stall die Tierhaltung beendet werden.

2.

Die ASP breitet sich immer weiter aus. In Deutschland leben etwa 300.000 – 500.000 Wildschweine. Sie leben in den Wäldern, die zunehmend von den Menschen zum Spazierengehen genutzt werden. Noch sind sie gesund. Wild-Schweine, die von ASP befallen werden, sterben qualvoll! Daher sind solche ASP-Schweine für Menschen, insbesondere Kinder, auch ein grauenvoller Anblick.
Sowohl aus Sicht des Tierschutzes, als auch aus Sicht des Menschenschutzes, sollte daher die ASP so schnell wie möglich ausgemerzt werden.

3.

Sollte die ASP in einen Stall mit Haus-Schweinen einfallen, müssen dort alle Schweine getötet und entsorgt werden. Dies gilt auch für Betriebe im Umkreis von 3 km um den betroffenen Stall. Für diese Tierhalter bedeutet das auch, das Einbußen durch Betriebssperrung oder Leistungsabfall genauso wenig von der Tierseuchenkasse übernommen werden, wie die Mehrwertsteuer bei pauschalierenden Bauernhöfen. Allein für das Land Brandenburg könnten Kosten von über 30 Mio. Euro/Jahr entstehen. Teile vom Schwein (z.B. Schnauze, Pfötchen), die in Deutschland kaum gegessen werden, könnten nicht mehr exportiert werden, was neben dem finanziellen auch ein ethisches Problem aufwerfen dürfte. Schweinehalter in ganz Deutschland wären ebenfalls durch Marktverwerfungen bzw. deutliche Einkommenseinbußen betroffen! Dies würde sich auch auf den vor- und nachgelagerten Bereich, z.B. die Futtermittelhersteller, sehr negativ auswirken.

Sowohl aus Sicht des Tierschutzes, als auch aus Sicht der Ethik, und auch der Wirtschaftlichkeit, muss die ASP so schnell wie möglich ausgemerzt werden.

Lösungsansätze

Damit die drei aufgezeigten Probleme nicht auftreten können, und vor allem „Borchert-Ställe“ in ganz Deutschland überhaupt gebaut und genutzt werden können, gilt es vier Lösungsansätze schnellstmöglich umzusetzen:

1.

Verhindern das weitere, von ASP befallene Wild-Schweine von Polen nach Deutschland kommen. Dazu gilt es einen zweiten Zaun an der polnischen Grenze zu
errichten, und diese „weiße Zone“ komplett Wildschweinfrei zu halten. Denn nur so
kann der Krankheitsdruck aus Polen verhindert werden.

2.

Schutz der Haus-Schweine in Deutschland und Vermeidung von weiteren
Handelsbeschränkungen durch Regionalisierung. Die ISD hat dazu bereits einen
Lösungsvorschlag zur Verfügung gestellt. (siehe Positionspapiere)

isd-map_ASPbarriere

3.

Schutz der noch gesunden Wild-Schweine und Haus-Schweine sowie der Menschen (insbesondere Kinder) durch konsequente Tötung der erkrankten Tiere.
Dirk Breske, Tierarztpraxis Silke Breske, Dresdener Straße 57, 02681 Wilthen, hat in
einem umfassenden Konzept genau beschrieben, welche konkreten Maßnahmen in
welchen Schritten umzusetzen sind.

(https://initiative-schwein.de/positionspapier-asp-beendigung-der-seuchenlage)

4.

Schutz der noch gesunden Haus-Schweine durch konsequente Beendigung von
Schweinehaltung mit Außenklimakontakt im ASP gefährdeten Gebiet.
Dazu bietet die IGS-Sachsen an, den Kleinstschweinehaltern, die Ihre Tiere im
Außenklimastall, Auslauf oder Freiland halten, zu helfen, indem für die betroffenen
Tiere Stallplätze geschaffen werden, oder deren Verwertung organisiert bzw.
entschädigt wird. Im letzteren Fall wird, wenn die ASP beendet wurde, auch für eine,
für den Tierhalter kostenlose Neubeschaffung der Tiere gesorgt.

 Wer diese Aktion finanziell unterstützen will, meldet sich bitte bei
Rita Blum:
blum.rita@icloud.com
Andreas Niedermeier: neuhof@niedermeier-agrar.de

Kategorie: Positionen